2016
Das 12. Obersimonswälder Dorffest fand vom 29. – 31. Juli 2016 statt.
Freitag
ereits zum Fassanstich um 17:30 Uhr waren zahlreiche Besucher zum Festgelände gekommen, um der feierlichen Eröffnung des traditionellen, nunmehr zwölften Obersimonswälder Dorffestes beizuwohnen. Leider ließ sich Festpräsident Bürgermeister Reinhold Scheer – beim voraussichtlich letzten Dorffest in seiner Amtszeit – entschuldigen. Entsprechend begrüßte so zunächst Bernd Blust, Vorsitzender der Sportfreunde, die Festbesucher und nominierte kurzerhand den Gesamtorganisator Horst Wehrle, der daraufhin in Lederschürze mit dem berüchtigten Holzhammer zur Tat schritt. Zu den Klängen des Musikvereins war das Fass umgehend angezapft. Nach dem traditionellen Foto der Vorsitzenden mit den ersten Krügen Freibier, wurden dieses sowie Fanta & Cola unter den vielen Gästen verteilt. Anschließend versammelten sich allmählich die Clans der abermals bevorstehenden „Simonswälder Highland Games“. Nach dem großen Erfolg und der riesigen Gaudi in 2014 entschied sich die Vereinsgemeinschaft das Spektakel auch in 2016 erneut durchzuführen.
Folglich zogen gegen halb sieben die hochmotivierten Athleten auf das Festgelände – standesgemäß angeführt von der Pipe Band „Caverhill Guardians“, die mit den markanten Klängen der Bagpipes und der Sidedrums den Festplatz zur schottischen Arena verwandelten.
Unter der gekonnten Moderation von Schwarzwald-Quintett-Chef Frank Trenkle wurden die Teams und auch die einzelnen Spiele vorgestellt.
Mit beeindruckendem Elan legten sich daraufhin die Teilnehmer ins Zeug, sei es beim zielgerichteten „Tossing The Caber“ (Gerades Werfen eines sich überschlagenden Baumstamms), dem „Farmer’s Walk“ (Tragen von Gewichten auf Zeit in einem Rundkurs), dem „Tree Trunk Slalom“ (Slalomlauf auf Zeit mit geschultertem Baumstamm), dem „Pushing The Barrel“ (Rollen eines Weinfasses auf Zeit durch denselben Rundkurs) sowie als letzter Disziplin dem nochmaligen „Tree Trunk Slalom“, diesmal jedoch mit einem von der ganzen Gruppe geschulterten Baumstamm.
Zum Glück meinte es bei dieser Open-Air-Gaudi auch diesmal Petrus gut mit der Vereinsgemeinschaft und Obersimonswald blieb vom Regen verschont, so dass nach der Siegerehrung einem fröhlichen Abend bei sommerlichem Wetter nichts im Wege stand. Zur fetzigen DJ-Musik von Mitgliedern des SQS trat zu später Stunde das Tanz- und Showballett des Narrenrats auf und brachte die einstudierten Tänze zur Aufführung.
Wie gewohnt verdichtete sich im Laufe der nächsten Stunden das Publikum auf den Barbetrieb der Landjugend, wo ein erfolgreicher Freitag zu erst sehr später Stunde zu Ende ging.
Samstag
Bei erneut tollem Wetter begann am Samstag gegen 15 Uhr der Kinder- und Familientag. Während im Festzelt unter Regie von Franz-Paul Stratz vom Schachclub Simonswald hochkonzentriert das Jugend-Jedermann-Schachturnier stattfand, versammelten sich im Freien die Aussteller des Kinderflohmarkts. Während die zehn gleichzeitig durchgeführten Schachpartien allmählich zu Ende gingen und auch die eifrigen Verkäufer des Flohmarkts die wenigen Restbestände ihres Verkaufsstandes zusammenpackten, betrat die Egerländer Besetzung des Musikvereins die spätere Tanzfläche. Denn auf der großen Festbühne waren bereits die Jungs vom Original Schwarzwald Quintett (SQS) am Aufbau des großen Gaudi-Abends. So knüpfte die flotte Blasmusik der Obertäler Musiker quasi nahtlos an den Soundcheck des Quintetts an. Unter der Leitung von Michael Schätzle spielten die Musiker allerhand Klassiker und Raritäten aus dem Bereich der traditionellen Blasmusik. Sehr schön war es zu beobachten, wie bei stabiler Witterung und milden Temparaturen bis tief in die Nacht das Festgelände sich nach und nach füllte und die Vereinsgemeinschaft eine sehr hohe Besucherzahl verzeichnen konnte, so dass eifrig gerätselt wurde, an welchem der vergangenen Dorffeste zuletzt so viele Gäste anwesend waren oder ob es überhaupt schon einmal mehr waren.
Um Punkt halb neun legten die Vollblutmusiker des Original Schwarzwald Quintett sofort los wie die Feuerwehr und brachten ordentlich Stimmung in die große Besucherschar. Neben der unterhaltsamen Moderation von Frank Trenkle kamen auch diesmal eine Menge bekannter Stücke aus der Schlager-, Volksmusik und Blasmusikszene zu Gehör, darunter auch brilliante Soli. Ebenfalls wurde die erstmals große Tanzfläche ausgiebig genutzt.
Als dann zu später Stunde auch das noch so schöne Konzert des Quintetts zu Ende ging, fielen dann auch die ersten Regentropfen. Pünktlich zum Beginn des inzwischen legendären „Auftritts nach dem Auftritt“ des SQS war der erste stärkere Regenfall des Dorffestwochenendes festzustellen. Unbeirrt der Schauer jagten aber auch diesmal die Musikvirtuosen des SQS einen Hit nach dem anderen – wie gehabt unplugged, also ohne elektronische Verstärkung und inmitten der feiernden Menge.
Auch diesmal blieben die Gäste noch viele weitere Stunden auf dem Festgelände und feierten bei dennoch milden Temparaturen und trotz der gelegentlichen Regenschauer bis in die frühen Morgenstunden.
Sonntag
Um es vorweg zu nehmen: dass auch der Sonntag so erfolgreich werden würde, ließ der sehr starke Regen zu Beginn des Frühschoppens anfänglich nicht vermuten. Entsprechend starteten die Musiker des Original Schwarzwald Quintett auch ein wenig später in den dritten Tag und spielten mit ihrer guten Laune quasi das gute Wetter herbei. Zwar kam es auch anschließend zum ein oder anderen Schauer, doch insbesondere der Nachmittag mit den weiteren Programmpunkten blieb überwiegend trocken und angenehm.
Während sich zu den Klängen des Quintetts mehr und mehr Gäste auf dem Festgelände einfanden, wurde auch der spannende Nachmittag vorbereitet: die Künstler bezogen ihre Marktstände, der Laufsteg der Modeschau des studioK nahm Form an und auch der Kampfplatz der Karate-Show wurde abgesteckt.
Diese machten auch den Auftakt eines abwechslungsreichen Programms: unter der Leitung ihres Senseis Albert Schneider zeigten die talentierten Schüler des Phoenix Dojo aus Elzach zahlreiche Katas und Übungen – ob alle zusammen, allein oder in kleineren Gruppen – stets gekonnt moderiert und erklärt von Albert Schneider, dem die Elzacher Talentschmiede auch gehört. So seien unter der angetretenen Truppe auch Teilnehmer bei Karate-Weltmeisterschaften. Entsprechend eindrucksvoll wurde aufgezeigt, dass weder Geschlecht, noch Körpergröße und auch nicht die Anzahl der gleichzeitigen Gegner eine Rolle spielt, um einen Kampf souverän zu gewinnen. Dass hinter den überaus gezielten Schlägen und Tritten auch eine ordentliche Wucht steckt, demonstrierten die Kämpfer mit dem Zerbrechen vieler Holzplatten.
Nach einer kurzen Umkleidepause traten einige der Schüler erneut an, diesmal jedoch bewaffnet. Man merkte Albert Schneider sichtlich den Respekt an, den er dem Publikum vor den Langschwertern vermittelte. Entsprechend beachtlich waren die Übungen der japanischen Kampfkunst, die von den Jugendlichen und jungen Erwachsenen gezeigt wurden. Ein respektables Raunen ging durch die große Festmenge, als Albert Schneider mit seinem Schwert mühelos ein Blatt Papier zerschnitt, um die Schärfe und somit die Gefahr der Waffe zu veranschaulichen. Langanhaltender Applaus für die tolle Show beendeten diesen einzigartigen Programmpunkt.
Nur wenige Meter weiter war der rote Teppich inzwischen ausgerollt und die Modeschau des studioK konnte beginnen. Stets moderiert und erklärt von einem Mitarbeiter der Modegeschäfte wurden die vielen Zuschauer über die Kleidung der Models informiert. Und dann ging’s los: wie ließ sich die Kleinkindmode besser präsentieren als mit kleinen Models. Entsprechend sorgten schon die ersten kleinen Jungs für riesigen Applaus und rühriges Jubeln. Es folgten weitere Damen und Herren, darunter auch viele bekannte Obersimonswälder Gesichter, die ihre Sache gekonnt und fast schon routiniert durchführten. Den Schluss bildeten auch hier nochmals alle Models gemeinsam.
Inzwischen war durch die stabile Witterung auch der Künstlermarkt neben dem Kinderspielplatz von interessierten Besuchern umlagert.
Ab kurz nach 17 Uhr bestimmte schließlich wieder die traditionelle Blasmusik und Unterhaltungsmusik das Festgeschehen: die Holzschopfmusikanten aus Siegelau brachten unter der Leitung von Clemens Reich allerhand Bekanntes und Neues aus der Welt der Märsche, Polkas und Walzer zu Gehör, unterhaltsam umrahmt von Moderator Reinhard Fahrländer.
Als die Klänge der Musiker allmählich verhallten, näherte sich mit der Auslosung der Dorffest-Tombola schließlich der Höhepunkt. Bestens unterstützt von Horst Wehrle, Christian Zimber und Hannelore Rollinger schritt Ansager Eddi Heitzmann zur Tat und wählte zwei junge Glücksfeen. Wie immer wurden zunächst die drei Hauptpreise gezogen und in einem Kuvert zur Seite gelegt. Dann wurden die insgesamt 56 attraktiven Sachpreise verlost, von denen auch diesmal mehrere Gewinner gleich zweimal gezogen wurden.
Dann wurde es spannend. Wie gehabt grenzte Eddi den oder die Gewinner des Hauptpreises geschickt ein. Der Gewinn blieb in Simonswald und ging in den Nonnenbach zu Chiara Weber, die sich über 500 Euro freuen darf.
Auch in 2016 durfte die Vereinsgemeinschaft sich über unzählige Besucher freuen, die an allen drei Tagen – auch und vor allem am Sonntag trotz der unsicheren Wetterlage – auf das Festgelände strömten.
Dabei durfte sich auch das Jugendblasorchester Simonswald mitfreuen, welches dem zurückgetretenen Turn- und Leichtathletikverein Simonswald 2016 nachfolgte und erstmals an der Vereinsgemeinschaft teilnahm.