2010

2010

Das 9. Obersimonswälder Dorffest fand vom 23. – 25. Juli 2010 statt.

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  • Fr, 23.07.10

Freitag

Bereits zum neunten Mal schritt Bürgermeister Scheer in diesem Jahr 2010 zum Fassanstich und eröffnete um kurz nach halb sieben in närrischem Rahmen das Obersimonswälder Dorffest. Anlässlich des 50. Jubiläums des Narrenrats Obersimonswald e. V. stand der Freitagabend ganz im Zeichen der Fasnet. Und so konnte Scheer neben dem Landestagsabgeordneten Marcel Schwehr – der inzwischen als Helfer beim Fassanstich zum wiederholten Male gerne den Weg nach Obersimonswald antrat – sogar ein Königspaar mit Gefolge sowie viele weitere, lustig verkleidete Festbesucher begrüßen.
Auch Marcel Schwehr erwähnte in seinen Grußworten, dass er Premiere bei einer sommerlichen Fasnet feiert. Im Rahmen seiner zahlreichen Aktivitäten in der fünften Jahreszeit begrüßte er schon oft das Publikum mit einem vergnügten „Narri!“ – aber bislang noch nie im Juli.
Zusammen mit den Vereinsvorständen und zu den Klängen des Obertäler Narrenmarsches vom Musikverein Obersimonswald konnte Bürgermeister Scheer mit nur einem einzigen Schlag das Fass anstechen. Über diese Glanzleistung war er selbst etwas überrascht, denn auch diesmal hätte er auf die schützende Lederschürze verzichten können und sorgte für einwandfrei gezapftes Freibier.
Auch das anschließende Ortsteilturnier war närrisch ausgerichtet. Unter der erfrischenden Moderation von Frank Trenkle und unter Leitung des bewährten Schiedsrichtergespanns Xaver Kaltenbach und Karl-Friedrich Hug stellten sich die verkleideten Gruppen den Spielen der Vereine:
Beim Narrenrat ging es schon gleich auf Zeit – jedoch mussten dort die Teilnehmer ausnahmsweise so langsam wie möglich eine kurze Strecke mit dem Fahrrad zurücklegen.
Die Landjugend band den Teilnehmern einen pendelnden Stift auf den Rücken, den es treffsicher in stehende Sektflaschen zu versenken galt.
Die Feuerwehr wartete mit einer Kübelspritze auf, mit der die Teilnehmer Dosen vom Tisch spritzen mussten.
Mehr oder weniger musikalisch ging es beim Musikverein zur Sache, wo die Teilnehmer auf einer „Gartenschlauchtrompete“ der restlichen Gruppe bekannte Lieder zum Raten vorspielen musste. Nicht selten erfreute Moderator Trenkle mit dem Mikrophon die Festbesucher mit den höchstinteressant interpretierten Werken.
In der letzten Disziplin wartete der Sportverein, bei dem statt einem Loch beim Torwandschießen drei Kuhglocken in einem Fußballtor zu treffen waren.
Unter den Augen des Königspaares kam es im Anschluss zu einer echten Trauung, bei der sich bekannte Obersimonswälder Bürger – der schüchterne Torben und seine aufgeweckte Narro-Mul aus dem Katalog – als Brautpaar auf der Bühne das Ja-Wort gaben.
Trotz der nassen Witterung strömten stetig mehr Besucher auf das Festgelände und zur närrischen Musik der DJ’s des Orig. Schwarzwald Quintetts feierte man ausgelassene Fasnet mitten im Sommer.
Bei der inzwischen ausgewerteten Punkteliste konnte in der Siegerehrung der Ortsteil Herrenstein (24 Punkte) seine Konkurrenten aus der Bergstraße (23) und aus Wildgutach (22) auf die Plätze verweisen.
Gegen 22 Uhr betrat die Guggemusik Knickschuss als weiterer Überraschungsgast das Gelände und gratulierte dem Narrenrat zum Jubiläum. Doch auch danach war noch lange nicht Schluss: mit beeindruckenden Tänzen der Streetjazz-Gruppe vom Turn- und Leichtathletikverein und den bekannten närrischen Auftritten sowohl des Damen- und Herrenballets vom Elferrat als auch der Gruppe „Café Huber“ standen weitere gelungene Punkte für die inzwischen zahlreichen Besucher auf dem Programm.
Auch 2010 war der Freitag ein gelungener Auftakt des Dorffestes, der trotz weiterer Veranstaltungen im Elztal und vor allem trotz des nasskalten Wetters ein sehr guter Erfolg war und Lust auf mehr machte.

Samstag

Der Samstagnachmittag bot ab 14:30 Uhr traditionell den Geschäftsleuten von morgen Gelegenheit, schon im Kindesalter mit den eigenen Spielsachen zu verhandeln. Der Kinderflohmarkt war auch in diesem Jahr eine tolle Möglichkeit, gebrauchte Kinderbücher, Spielfiguren, CD’s und DVD’s und vieles mehr an die Käufer zu bringen. Stolz präsentierten die Kleinen ihre Waren, über die sie sich selbst einmal erfreuten, als sie diese geschenkt bekamen. Witterungsbedingt musste der Flohmarkt möglichst zentral unter das Vorzelt umziehen. Doch ab 15 Uhr hatte auch Petrus Verständnis und der Regen blieb von nun an den ganzen Samstag über aus.
Neben der großen Hopsburg beim Sportplatz, der Rollenrutsche beim Spielplatz und dem Kinderschminken beim Flohmarkt war der Turn- und Leichtathlethikverein erneut erfolgreich darin, die jungen Festbesucher zu unterhalten.
Ab halb vier bezogen die jungen Mädels der beiden Tanzgruppen des TLV die Festbühne. Zu fetziger Musik präsentierten sie ihre aufwändigen Choreographien und wurden mit großem Applaus belohnt, was sie je mit einer Zugabe dankten.
Böhmische Blasmusik erhallte schließlich gegen 17:30 Uhr das Festgelände, als die Egerländer Besetzung des Musikvereins Obersimonswald das Vorzelt bezog und viele bekannte Werke der traditionellen Blasmusik zum besten gab.
Mehr und mehr füllte sich auch an diesem Samstag das Festgelände bevor um kurz nach 20 Uhr der Höhepunkt nahte. Erneut konnte die Vereinsgemeinschaft die heimischen Spitzenmusiker um das Original Schwarzwald Quintett aus Simonswald (SQS) für einen musikalischen Unterhaltungsabend gewinnen. So sorgten auch diesmal die Vollblutmusikanten für Riesenstimmung und unterhielten die Gäste standesgemäß mit ihrem großartigen Programm, das von Humor und Gaudi bei bester Musik geprägt war.
Gegen halb elf erwartete die inzwischen zahlreichen Festbesucher erneut ein kleines Highlight, denn die Simonswälder Blue Man Group bezog die Bühne. Die drei stummen, blauen Schlagzeuger des Jugendblasorchesters Simonswald zeigten unter der Begleitung des SQS erneut ihre bekannte Gala-Nummer „Drumbone“ auf selbstgebauten PVC-Röhren, die sie bereits am Osterkonzert präsentierten.
Nach weiteren Beiträgen des SQS feierten die Festbesucher bei zwischenzeitlich kühlem, aber angenehmen Wetter bis in die Morgenstunden.

Sonntag

Bei strahlendem Wetter konnte der letzte, ereignisreiche Tag des Dorffestes begonnen werden. So startete das Original Schwarzwald Quintett mit musikalischer Unterhaltung und der gewohnt großen Menge an Gaudi den Frühschoppen um kurz nach 11 Uhr.
Schon vormittags bezog der Trial-Biker Daniel Rall das Festgelände mit mehreren Holzboxen und einem vielversprechenden, ausrangierten Auto und wärmte sich für seinen Auftritt mit einigen Sprüngen auf besagtem Vehikel auf, die bereits mit Zwischenapplaus bestaunt wurden.
Nicht zuletzt durch dieses Rahmenprogramm und das herrliche Wetter konnte an den Sonntags-Erfolg der letzten Dorffeste angeknüpft werden. In Scharen strömten zur Mittagszeit die Besucher auf den zum Glück trockenen Festplatz und nahmen auf den vielen Tischen und Bänken Platz.
Ebenfalls schon fast zur Tradition wurde der Künstlermarkt, bei dem auch diesmal heimische Aussteller mit vielen aufwändigen Gemälden und Handwerksarbeiten und gar Kleidung auf die Käufer warteten. Durch die platzbedingte Verlagerung auf die Straße entlang der Wilden Gutach entstand sogar das Flair eines großen Straßenmarktes.
Nach insgesamt – mit dem Vorabend – über 10 Stunden Power bedankte sich gegen halb drei das Orig. Schwarzwald Quintett bei den Festbesuchern und übergab den Fokus nahtlos an den Trial-Showkünstler Daniel Rall. Erwartungsgemäß hatten sich um die Hindernisse bereits eine Menge Leute versammelt, die möglichst nahe an den waghalsigen Stunts dabei sein wollten.
Unter Moderation seines Vaters wurde der 1986 geborene Teilnehmer großer Trialbike-Turniere vorgestellt. Vor kurzem noch zu Gast in China sowie im Fernsehgarten des ZDF wurde er einem breiten Publikum vor allem als Vize-Wettkönig der Mallorca-Sendung von „Wetten, dass…?“ bekannt.
Doch schon nach wenigen Worten zeigte der Künstler sein Können. Vor den begeisterten Augen der zahlreichen Kinder und Gästen hüpfte Daniel Rall – stets mit schützendem Fahrradhelm – die großen Holzboxen empor. Die spielend leicht aussehenden Sprünge verlangten höchste Konzentration vom Extremsportler, der sich dann schon bald an Stunts mit freiwilligen Gästen wagte. So tänzelte er mit den großen Reifen seines Spezialrads über eine freiwillige junge Frau aus dem Publikum und schwebte mit dem Vorderrad nur wenige Zentimeter über ihrem Kopf umher.
In einer nächste Übung stellte Rall sein Hochsprungtalent unter Beweis – im Kampf Mensch gegen Rad forderte er mehrere freiwillige jungen Männer heraus, über die letztlich weit über einem Meter hohe Latte zu überspringen. Doch konnte er im Frühsommer mit eben dieser Disziplin bereits Thomas Gottschalk und Wettpate Michael Ballack beeindrucken, weshalb er auch hier als Sieger vom Platz ging.
Nach weiteren waghalsigen Sprüngen zwischen die Beine weiterer Freiwilliger – treffsicher eine Getränke-Dose zerquetschend – setzte er zum Finale an und sprang nahezu vom Boden auf den bereitgestellten Pkw. Den funkelnden Augen der jungen, männlichen Zuschauer war zu entnehmen, dass er damit einen Traum vieler Jungen verwirklichte. Doch wenn schon nicht über ein Auto, so hatten die Jungs im Anschluss an Daniel Ralls spektakuläre Show immerhin die Möglichkeit, selbst einmal die Spezialräder zu testen und einen kleinen Parcour nahe des Spielplatzes zu absolvieren – stets begleitet von Tipps der Experten Rall senior und junior.
Nach einer kurzen Verschnaufpause betraten die Musiker der Leimentäler die Bühne, die die große Festgemeinde bis zur Verlosung der Tombola mit Tanzmusik unterhielten. Diese fand schließlich pünktlich um 20 Uhr unter Moderation von Eddi Heitzmann statt. Horst Wehrle als Organisator der Tombola stellte viele wertvolle Preise zur Schau, die dann nach Ziehen der ersten drei Hauptpreise (von den Glücksfeen Anika Kaltenbach und Ann-Kathrin Brugger) den glücklichen Gewinnern zugewiesen wurden.
Zum Abschluss bedankte sich Eddi Heitzmann nochmals herzlich im Namen der teilnehmenden Vereine für den großen Zuspruch des erfolgreichen Dorffestes 2010 und machte schon auf den Sommer 2012 aufmerksam, in dem die Vereinsgemeinschaft dann zum zehnten Mal auf das idyllische Festgelände einladen wird.